Gewerbe

Campus Reuter, Berlin

© Gruber + Popp
© BEW Berliner Energie und Wärme GmbH

Heizkraftwerk Reuter West, Spandau

BEW Berliner Energie und Wärme GmbH

Gruber + Popp Architekt:innen BDA

Jil Velden, Elias Schau, Parzival Schneider, Pia Drewes

4650 qm

2023 – 2025

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Planungs- und Bauzeit: nur zwei Jahre
© Gruber + Popp
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Das Kraftwerk Reuter West im Berliner Ortsteil Siemensstadt wird zukunftsfähig gemacht:
Die ehemals kohlebefeuerten Anlagen werden 
zu einem modernen und CO2-armen Kraftwerkspark umgebaut.

Aufgrund dieser umfangreichen Maßnahmen müssen die bestehende Kantine, Büros und das Sozialgebäude ersetzt werden: Sie werden in ­attraktiver und zukunftsweisender Form neu ­errichtet. In diesem Zusammenhang wurde im Oktober 2023 ein Wettbewerb mit fünf teilnehmenden Architekturbüros ausgelobt, den Gruber + Popp Architekt:innen BDA für sich entscheiden konnten.
Gewünscht wurde ein Entwurf, der die Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes übertrifft und den Anspruch an Nachhaltigkeit (ESG – Environmental, Social and Governance) unterstützt. Eine besondere Herausforderung stellte der knappe Zeitrahmen dar: die Gebäude sollen bereits im Herbst 2025 bezugsfertig sein.

Der Entwurf von Gruber + Popp Architekt:innen sieht drei Gebäude in Modul­bauweise mit ­Holzfassaden vor: Ein Ensemble aus Kantinen-, ­Sanitär- und ­Bürogebäude wird im Südosten des Grundstücks inmitten der ­indus­triellen ­Umgebung ­angeordnet. ­Dadurch entsteht zum einen die Nähe zum Wasser, zum ­anderen ­ausreichend Platz für einen ­neuen ­Garten – ­Arbeiten im ­Grünen.

Die Mensa wird als eingeschossiges Ge­­bäude im Süden des Grundstücks mit Blick auf den ­Hafen angeordnet. Eine ­vollständig zu öffnende Glasfront und eine mit beweglichen Elementen über­dachte Terrasse vor dem Speisesaal ­sowie eine weitere Terrasse direkt am Wasser ­sorgen für eine sehr hohe Aufenthalts- und Erholungs­qualität.

© Gruber + Popp
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Das dreigeschossige Bürogebäude schafft ein angenehmes und hochfunktio­nales Arbeitsumfeld. Da die gewählte Kons­truktion ohne Tragwände auskommt und daher maximal flexibel ist, sind vom Einzel­büro bis zum Großraumbüro alle Varianten der Büroarbeitsplatzgestaltung möglich. 
Ein Schwerpunkt liegt in der Förderung der internen Kommunikation – der Flur ist in ­allen Geschossen als »Kommunikations­band« angelegt. Im Sanitärgebäude befinden sich die ­Duschen und Umkleiden für interne und ­externe BEW-Mitarbeiter:innen.

Alle Dächer sind als Retentionsdächer mit Dachbegrünung und Regenwassermanagement angelegt, an den außenliegenden Treppenhäusern wachsen Rankpflanzen. Das Büro­gebäude erhält eine Photovoltaik-Anlage.
Neben der hier angewandten ressourcen­schonenden Bauweise und der Beachtung der ­Kreislaufwirtschaft ist die Nutzungs­flexibilität der Gebäude ein entscheidendes Merkmal für nachhaltiges Bauen. ­Da aufgrund der Konstruktion viele­ unter­schiedliche Grundrissgestaltungen und ­damit verschiedene Nutzungen möglich sind, können die Gebäude und alle in ­ihnen verbauten Rohstoffe und ­Ressourcen für eine sehr lange Zeit erhalten bleiben. Der neue Campus erfüllt die Nachhaltigkeits­ansprüche der der Gebäudezertifizierung DGNB Gold Standard.

Nach der maximal möglichen Entsiegelung des Grundstücks wird ein Mitarbeitergarten an­gelegt. Der Garten wirkt auf mehreren Ebenen positiv auf Natur und Mensch: ­Bäume binden CO2, produzieren Sauerstoff, kühlen und ­spenden Schatten. Exten­sive Wiesen mit Blühstreifen sind Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten und bieten ein attraktives Landschaftsbild.

© Gruber + Popp
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Konzeptioneller Bezug zu industrieller Umgebung
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Interne und externe Verbindung
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Modulare Bauweise