Bergstraße 58, 10115 Berlin
Bezirksamt Mitte von Berlin
Gruber + Popp Architekt:innen BDA, Berlin
Heike Hartmann (Projektleitung), Mariana Gracia (Projektleitung), Ronja Engelhardt, Alberto Jiménez Salas
renderstudios
In unmittelbarer Nähe zu zahlreichen historischen und denkmalgeschützten Gebäuden und Anlagen – z.B. dem Sophienfriedhof in der Bergstraße und der Gedenkstätte der Berliner Mauer an der Bernauer Straße – liegt die Papageno-Grundschule. Von der einst geschlossenen Blockrandbebaung aus dem 19. Jahrhundert sind nur das Schulgebäude und die in der Nachkriegszeit errichtete Sporthalle als Solitäre übrig geblieben; der neue Erweiterungsbau ist als kompakter Baukörper geplant und schließt die Lücke zwischen dem Hauptgebäude und dem Wohngebäude Bergstraße 62.
In dem Neubau entstehen eine Mensa, ein Mehrzweckraum (der auch als Bühne dienen kann), eine Bibliothek sowie Stammgruppen-, Teilungs- und Ruheräume. Das Konzept der Compartement-Schule wird nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestandsgebäude umgesetzt. Die barrierefreie Erschließung des Neubaus ermöglicht auch einen ungehinderten Zugang zum bislang nicht barrierefreien Altbau.
Errichtet wird der Neubau als Stahlbetonskelett mit stützenfreien Innenräumen; die Öffnungen in der Fassade sind mit vorgefertigten Fensterelementen vollflächig gefüllt. Außen wird die Tragstruktur durch vorgehängte Keramikelemente widergespiegelt; die geschlossene Außenfläche des von der Seite belichteten Treppenturms wird vollflächig begrünt. Auch das Dach wird zu mindestens 50% begrünt und erhält eine PV-Anlage.
Der Schlüsselfaktor für die Schonung von Ressourcen beim Bauen ist die Dauerhaftigkeit eines Gebäudes. Grundvoraussetzung für eine möglichst lange Lebensdauer ist ein auf Flexibilität ausgerichtetes Entwurfs- und Konstruktionsprinzip.
Zur Erfüllung dieser Anforderungen wurde die Papageno-Grundschule in einer
Stahlbetonbauweise aus Recycling-Beton mit vorgefertigten Holz-Fenster-Elementen entworfen. Die minimierte Stahlbetonskelettkonstruktion mit stützenfreien Geschossen schafft die Voraussetzung für maximale Flexibilität künftiger Nutzungen.
Die vorgefertigten Holzkonstruktionen der Fassaden-Fensterelemente und die Leichtbau-Trennwände erlauben bei zukünftigen baulichen Änderungen eine CO2-neutrale Modifizierung der Fassaden und Grundrisse. Alle weiteren Bauteile werden im Sinne eines Baukastenprinzips zerstörungsfrei reversibel auf der Grundkonstruktion appliziert.