Wohnen

Sterngucker, Berlin

© Gruber + Popp

Berlin-Treptow

Susanne Kleinlein, Uli Jansen

Gruber + Popp Architekt:innen BDA, Berlin

Hanns Joosten

2002 – 2003

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„Offen zu Himmel und Sternen war die Vorgabe des Bauherrn gewesen, die ihm die Architekten über alle Erwartungen hinaus erfüllten. Extrovertiert und dennoch privat sollte der Charakter des neu hinzukommenden Wohnens und Arbeitens auf und im Dach sein, wozu bis auf die Ausnahme des Ateliers alle Räume für wechselnde Nutzungen offen sein sollten. Mit einer Art von Ready-Made entsprachen die Architekten seinen Wünschen, mit einem Minimum an konstruktiv- und denkmalschutz-bestimmter Rekonstruktion und einem Maximum an haptischen wie visuellen Erlebnissen…..“ – Claus Käpplinger

© Gruber + Popp
© Gruber + Popp
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Eine Glasbox auf einer Dachterrasse mit Sternenblick – das war die erste Vorstellung des Künstlerpaares Susanne Kleinlein und Ulrich Jansen. Man entschied, der Altbauwohnung nicht nur durch die Umgestaltung des Daches Qualitäten hinzuzufügen, sondern ihre Potenziale selbst auch besser auszubauen. Mitten im einstigen Berliner Zimmer steht ein Kubus, der nicht nur die Funktionen einer Küche erfüllt: Hinter einer Verkleidung aus verschieden großen anthrazitfarbenen Eternitplatten verbergen sich ein begehbarer Kleiderschrank und andere Aufbewahrungsmöglichkeiten. Der Küchenbereich hebt sich vom restlichen Raum mit einem Podest ab. Das Material scheint auf den ersten Blick ein edel gemasertes Holz zu sein. Beim zweiten Hinsehen erkennt man die Oberfläche aus Faserholzplatten, die von der Bauherrin selbst mit einer auffälligen Holzstruktur versehen wurden. Der Stufenbelag der Treppe zum Dach ist ebenfalls aus Eternit und schafft eine zusätzliche Verbindung zwischen den Orten. Für die Materialwahl waren die haptischen Qualitäten der anthrazit-durchgefärbten Eternitplatten entscheidend, Eigenschaften, wie die geringe Schmutzhaftung und die Stoßfestigkeit waren weitere Gründe, sie auch im Innenraum zu verwenden.

„Die Potentiale
der Situation oder
die Gegenwart
der Architektur“
von Claus Käpplinger, Februar 2002
© Gruber + Popp